
Der Zweck einer Sache, die nicht bloß ein totes  Mittel ist, muß in ihr selbst liegen. Wären wir dazu  geschaffen, um, wie der Magnet sich nach Norden  kehrt, einem Punkt der Vollkommenheit, der außer  uns ist und den wir nie erreichen könnten, mit ewig  vergeblicher Mühe nachzustreben 

, so würden wir als  blinde Maschinen nicht nur uns, sondern selbst das  Wesen bedauern dürfen 

, das uns zu einem tantalischen Schicksal verdammte, indem es unser Geschlecht bloß zu seiner, einer schadenfrohen, ungöttlichen Augenweide schuf. Wollten wir auch zu seiner  Entschuldigung sagen, daß durch diese leeren Bemühungen, die nie zum Ziele reichen, doch etwas Gutes  befördert und unsere Natur in einer ewigen Regsamkeit erhalten würde, so bliebe es immer doch ein un- vollkommenes, grausames Wesen 

, das diese Entschuldigung verdiente; denn in der Regsamkeit, die  keinen Zweck erreicht, liegt kein Gutes , und es hätte  uns, ohnmächtig oder boshaft, durch Vorhaltung eines solchen Traums von Absicht seiner selbst unwürdig  getäuschet. Glücklicherweise aber wird dieser Wahn  von der Natur der Dinge uns nicht gelehret; betrachten wir die Menschheit, wie wir sie kennen, nach den  Gesetzen, die in ihr liegen, so kennen wir nichts Höheres als Humanität im Menschen; denn selbst wenn  wir uns Engel oder Götter denken, denken wir sie uns  nur als idealische, höhere Menschen. 
